Besuch in Thailand anlässlich des 5. Moduls der Asien-Pazifik-Weiterbildung
Vom 14. bis 20. Oktober fand das fünfte Modul der Asien-Pazifik-Weiterbildung in der Tripat Waldorfschule bei Bangkok in Thailand statt.
Sonja Zausch, Bart Vanmechelen und Ineke Van den Bosch waren eingeladen, mit den Studierenden zum Thema «Punkt-Kreis-Dynamik» zu arbeiten. Die schön gestaltete Tageseröffnung mit Gesang und Eurythmie gab die Stimmung für ein lebendiges und ausgewogenes Programm mit inhaltlichen Beiträgen und künstlerischen Übungen an.
Bart stellte den inneren Weg der Schulung als Grundlage vor, um in jedem pädagogischen Moment zu beobachten, sich zu verbinden und mit Geistesgegenwart handeln zu können, um die Kinder zu unterstützen. Im Mittelpunkt dieses Weges der Praxis steht die Reflexion über das eigene Handeln und die Vertiefung durch die Punkt-Kreis-Meditation. Sowohl das formative Prinzip in der menschlichen Konstitution als auch die Entwicklungsdynamik, die beim Bilden des Gleichgewichts zwischen Polaritäten entsteht, wurden in der Einführung sowie in den künstlerischen Übungen behandelt. Sonja vertiefte das Thema mit Erfahrungen der sozial-künstlerischen Eurythmie und Ineke mit Kohlezeichnen in der Hell-Dunkel-Polarität, mit räumlichem Modellieren in Ton und mit den strahlenden Lichtqualitäten der Primärfarben auf schwarzem Hintergrund. Alle Übungen konzentrierten sich darauf, die Wahrnehmung und den Ausdruck von sich selbst und anderen im gemeinsam gestalteten sozialen Raum zu wecken und zu stärken. Der Grundkurs Eurythmie, der in allen Modulen gegeben wurde, war ebenfalls in das Programm eingebunden und wurde von einem deutschen Eurythmisten, der in Bangkok lebt, gehalten.
In den Abendvorträgen erläuterte Bart, wie Rudolf Steiner im neunten und zehnten Vortrag des Heilpädagogischen Kurses zeigte, wie er auf der Grundlage seiner Wahrnehmung der Kinder zu unterstützenden Übungen und therapeutischen Anweisungen gelangte und wie wichtig dabei innere Wachsamkeit und Achtsamkeit sind, die durch die Punkt-Kreis-Meditation gestärkt werden können.
An den letzten beiden Tagen stellte Sonja mit zwei Beiträgen die Bedingungen für eine inklusive soziale Entwicklung mit Erwachsenen mit besonderen Bedürfnissen vor und regte die Teilnehmenden an, darüber nachzudenken, wie man in diesem Bereich kreativ werden kann.
Mit großer Dankbarkeit, Gesang, Tanz und schönen Geschenken feierten wir, dass wir in dieser Woche zusammenarbeiten und voneinander und miteinander lernen konnten.
Am nächsten Tag stellten Sonja und Bart unsere Sektion auf der Jahrestagung des Netzwerks für Heilpädagogik und Sozialtherapie in Thailand vor.
In den folgenden Tagen gab es Treffen mit Workshops mit einer Elterninitiative und mit Lehrer:innen einer staatlichen Sonderschule, die die Prinzipien der Waldorfpädagogik und der anthroposohischen Heilpädagogik in ihre Arbeit integrieren wollen.
Es war eine bereichernde Erfahrung, in den verschiedenen Treffen und Gesprächen zu erfahren, wie unsere gemeinsamen anthroposophischen Erkenntnisse im kulturellen und sozialen Kontext dieses bemerkenswerten Landes neue Initiativen für Kinder und Erwachsene mit Assistenzbedarf anregen können.